Bilder Pfarrheim

Im Jahre 1985 wurde das Pfarrheim gebaut. Es steht in der Nähe der Kirche. So macht es sichtbar deutlich, dass das Leben einer Kirchengemeinde nicht nur aus Gottesdiensten besteht. Es zeigt auch, dass nicht nur der Pfarrer Seelsorger ist sondern alle Gemeindemitglieder sind mitverantwortlich, dass in ihrer Gemeinde lebendige Seelsorge geschieht.

Das Pfarrheim weist so zunächst einmal zurück in die 70-ger Jahre, in die Zeit nach dem letzten Konzil. Der Katholikentag in Trier (1970) steht unter dem Motto "Gemeinde des Herrn". Mit einem Male spricht man nicht mehr von Pfarrei. Überall geht es jetzt um Gemeinde. In der Kirche wimmelt es nur so von "Basisgemeinden", "offenen Gemeinden", "ökumenischen Gemeinden", "ntegrierten Gemeinden", "Nachbarschaftsgemeinden". (Siehe Manfred Plate in: "Das deutsche Konzil", Herder 1975, S. 124 ff.)

Es kommen Schlagworte auf wie z.B.: Beispiel Pfarrfamilie oder "Abschied von Hochwürden". Es ist die Rede "Von der versorgten zur lebendigen Gemeinde". (Manfred Plate a.a.O.) 1983 erscheint ein Buch von Paul M. Zulehner "Priestermangel praktisch". Es hat den Untertitel: "Von der versorgten zur sorgenden Pfarrgemeinde". In den Kirchengemeinden gibt es eine Entwicklung von der Pfarrei (eher eine Verwaltungseinheit in der Kirche) hin zur Pfarrgemeinde, in der die Mitglieder das Leben gemeinsam und miteinander gestalten. Unser Pfarrheim spricht von der Geschichte dieser Entwicklung in unserer Pfarrgemeinde "St. Georg Steinbild".

Das Pfarrheim spricht zunächst davon, dass das Leben einer Kirchengemeinde darin besteht, dass Menschen sich treffen. Viele Gruppen treffen sich hier im Pfarrheim: der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat, die Ausschüsse des Pfarrgemeinderates, die Vorstände unserer Verbände. Der Kirchenchor, die Firmkatecheten und die Erstkommunionkatechten.

So macht unser Pfarrheim sichtbar, dass eine Kirchengemeinde nicht sein kann, ohne dass Mitglieder der Gemeinde Verantwortung für die Gemeinde übernehmen. Die Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Gemeinde ist am Wachsen.

Sie übernehmen caritative Aufgaben, sie sorgen sich um die Vermittlung unseres Glaubens, um die Vorbereitung von Gottesdiensten und um ihre Durchführung. In der Gemeinde vollzieht sich eine Entwicklung von einer "versorgten Gemeinde" hin zu einer "mitsorgenden Gemeinde". Das Pfarrheim steht also dafür, dass die ganze Gemeinde zu ihrer Verantwortung steht, dass Seelsorge geschieht. Es ist nicht mehr nur die Verantwortung des Pfarrers.

Gruppen der Gemeinde treffen sich, einfach um beieinander zu sein, um miteinander zu reden und Spaß zu haben.

Keiner will behaupten, dass das Leben in unserer Kirchengemeinde erst mit dem Pfarrheim begonnen habe. Manche schauen in Trauer auf die "guten alten Zeiten" zurück. Elternhaus, Schule und Pfarrhaus bildeten eine Einheit. Manche würden wohl gerne das Rad der Geschichte aufhalten und es wieder zurückdrehen. Aber das Leben in einer Kirchengemeinde macht wohl Entwicklungen durch, in denen sich erkennbar auch die Akzente ziemlich verschieben.

Die Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Gemeinde ist am Wachsen. Gott möge die Arbeit in unser Pfarrheim segnen, dass auch heute die Gnadengaben des Hl. Geistes entdeckt werden und dass sich viele in den Dienst der Kirchengemeinde nehmen lassen.