Madonna 1927 1977 1993 Kluse.de

Schon vor mehr als 500 Jahren grüßten die Fischer auf der Ems die Madonna der Fah­rensleute, wie diese Muttergottesstatue der St. Georgskirche in Steinbild bei Aschendorf im Volksmund heißt. Im 15. und 16. Jahrhundert hatte sie ihren Platz an der Außenseite der Kirche, in einer der Ems zugewandten Fensternische. Sie war die Schutzheilige der Emsfischer, und Steinbild soll von ihr seinen Namen haben. Wenn die Fischer heimkehrten, beteten sie ein Ave Maria, sobald sie in das Blickfeld ihrer­Madonna kamen. Im 30jährigen Krieg wurde die kostbare Muttergottesstatue hinter dem Hochaltar der Pfarrkirche eingemauert und erst 1885 wiederentdeckt.

Erzbischof Ber­ning erkannte ihren Wert. Pfarrer Johannes Alfermann (von 1938 bis 1965 Pfarrer in Steinbild) ließ das Bild neu fassen. Noch heute wird die Madonna der Fahrensleute von den Schiffen, die stromauf- oder -ab­wärts fahren, durch Tuten gegrüßt. Die Muttergottesstatue von Steinbild ist die bedeutendste Madonnenfigur des Ems­landes. Sie wurde im frühen 15. Jahrhundert in einer Paderborner Werkstatt aus Baum­berger Kalksandstein angefertigt und ist ein Ausdruck der Marienminne des späten Mtelalters (sogenannter Weicher Stil). Die Taube, die Maria in der Hand hält und mit der das Christuskind spielt, ist Sinnbild der reinen Seele beider. So schreibt Her­rad von Landsberg: »In der Taube ähneln sie sich wegen ihrer Einfalt.- Maria ist das Spiegelbild ihres göttlichen Kindes.

Josef Schewe